Ja, auch Herne kann mächtig in Kultur – und in was für welche!
Sie sind jetzt neugierig geworden? Das ist gut so, denn es lohnt sich, mehr über das Kulturgut Cranger Kirmes zu erfahren…
Die Cranger Kirmes lässt grüßen, und Herne lädt ein – wer, was und wo? Nun, diese Kirmes hat einen tadellosen Ruf, und sie gilt als eines der größten Volksfeste. Obendrein gehört sie noch zum Kulturgut Deutschlands. Alles Gründe, doch einmal genauer hinzuschauen, oder? Kommen Sie doch einfach mit auf eine kleine Stippvisite…
Freizeitgestaltung und Freizeitaktivitäten werden hier, in Herne groß geschrieben, und der Freizeit-Treff Herne mischt ganz vorne mit. Das vielseitige Angebot kann sich wirklich sehen lassen. Ganz oben auf der Agenda aber steht sie, die Kulturgut Cranger Kirmes…
Sie kann wahrlich auf eine sehr lange Tradition zurückblicken, die Cranger Kirmes. Im August jeden Jahres findet sie in Herne statt und ist dabei das größte Volksfest in Nordrhein-Westfalen. Es ist kaum zu glauben, aber dieses tolle Volksfest zieht jährlich ca. 4 Millionen Besucher in seinen Bann.
Ohne Fritz geht gar nichts!
…und was gibt es nicht alles zu sehen – und allem voran marschiert das Kirmes-Maskottchen „Fritz“, das im Mai 1996 das Licht der Welt erblickte und eingeführt wurde. Dem Schöpfer, dem Wanne-Eickler Dietmar Kremer, war es damals eine Ehre, dieses schnuckelige Grubenpferd im Auftrag der Stadt Herne zu erschaffen.
Übrigens nicht der einzige Schachzug von Dietmar Kremer – seine Fritz-Pin’s, die jedes Jahr erfreuen und in einem anderen Design daherkommen, sind längst zu begehrten Sammlerobjekten geworden. Und damit hat es sich noch längst nicht „ausgefritzt“ – eine 1,60 Meter hohe und 400 Kilogramm schwere Bronzeplastik wurde im Jahre 1997 am Haupteingangsbereich der Cranger Kirmes aufgestellt und erfreut seitdem die ankommenden zahlreichen Besucher.
Aber auch ein kleiner geschichtlicher Abriss dieser Kirmes lässt aufhorchen…
Leider sind ihre eigentlichen Ursprünge weitestgehend unbekannt, Sicher, es gab über Jahrhunderte hinweg so manche These, die aber zumeist nur spekulativen Charakter hatte. Nachweisbar aber ist, daß die erste Erwähnung dieses Jahrmarktes im Jahre 1703 stattfand. Die königlich Preußische Regierung zu Kleve verfügte damals, das *von Herrn von Rump zu Crange behauptete Recht auf Abhaltung eine Jahrmarktes“. Diese Urkunde gilt gewissermaßen als Beweis, dass auf die Jahrmarkttradition bis zum Jahre 1500 zurückgeblickt werden kann.
Viele Jahrzehnte gingen ins Land, so dass die erste belegbare Dokumentation der Cranger Geschichte aus dem Jahre 1441 stammt. Eine Urkunde aus dem Jahre 1484 belegt zudem die „Freiheit Crange“, was wiederum das Marktrecht impliziert.
Leider musste die Cranger Kirmes auch ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte über sich ergehen lassen, denn die Zählung der Kirmes wurde im Jahre 1935 willkürlich gesetzt, da die Nationalsozialisten dieses Fest zu Propagandazwecken nutzten. Die Datierung war somit unhaltbar und wurde nach dem Krieg erstmal fallengelassen.
Es musste erst das Jahr 1990 geschrieben werden…
Findige Marketing-Experten belebten die schöne Tradition, griffen auf die NS-Zeitrechnung zurück und „erfanden fast alles neu“! Es ging um die Positionierung der Cranger Kirmes im Wettstreit mit anderen deutschen Jahrmärkten, so dass auf die Schnapszahl der „555. Cranger Kirmes“ gesetzt wurde.
Und es wurde ein Erfolg…
Seitdem steht sie jährlich, weit sichtbar, geschrieben, die Anzahl der schon stattgefundenen Kirmessen. So fand, für jeden schon von weitem erkennbar auf dem Cranger Kirmes-Tor, die „580.“ Kirmes im Jahre 2015 statt. Allerdings verkündete die Stadt bereits am 19. Februar 2019, in den nächsten Jahren eine andere Zählung der Kirmes anwenden zu wollen.
Alles wieder auf Anfang, oder?
…ein wenig schon, denn man möchte sich wieder an der ersten Erwähnung der Freiheit Crange aus dem Jahre 1484 orientieren…Nun, mit der Cranger Kirmes werden noch viele Jahre ins Land gehen – und diese Stadt ist mit ihren vielen Freizeitaktivitäten Herne auch jenseits der Kirmes immer eine Reise wert!